Im letzen Teil des Blogs „Roadtrip durch die Rocky Mountains in den USA | Woche 2: Cowboys, Arches und Monument Valley“ waren wir geflascht von den epische Ausblicke auf die Rocky Mountains, als wir vom Monument Valley kommend über Durango nach Grand Junction gefahren sind. Doch die zentralen Rocky Mountains liegen noch vor uns.
Woche 3: Über die Rockys nach Denver
Nach unserer Fahrt in der zweiten Woche Richtung Süden bis zum Monument Valley geht es jetzt wieder nach Osten. Unser Roadtrip durch die Rocky Mountains führt uns nun über das Zentrum der Rockys nach Denver.

Tag 16: Rafting in Glenwood Springs
Heute steht ein neues Abenteuer auf dem Programm: Wir stürzen uns in die wilden Fluten des Colorado River in den Rocky Mountains.
Dazu fahren wir nach Glenwood Springs, wo eine Rafting-Tour auf uns wartet. Sie führt uns durch spektakuläre Canyons und über aufregende Stromschnellen.
Bevor wir starten, bekommen wir Schwimmwesten und eine Einweisung von unserem Führer. Nach ein paar praktischen Übungen geht es los—direkt in die bekannten Shoshone Rapids.





Nachdem wir die Stromschnellen bezwungen haben, geht es weiter durch die atemberaubende Schlucht des Colorado River mitten durch die Rocky Mountains. Steile Felswände ragen majestätisch zu beiden Seiten empor, während wir uns sanft durch das ruhigere Gewässer treiben lassen.
Unser Guide erzählt spannende Geschichten über die Entstehung dieser einzigartigen Landschaft und weist uns auf versteckte Wasserfälle und interessante Gesteinsformationen hin.
In den ruhigeren Passagen haben wir sogar die Gelegenheit, im Colorado River zu baden. Das lässt Nancy sich natürlich nicht zweimal sagen.
Eine besondere Überraschung erwartet uns, als wir auf heiße Quellen stoßen, die in den Fluss münden. Das warme Wasser bildet einen angenehmen Kontrast zur sonst kühlen Temperatur. Allerdings empfängt uns ein intensiver Schwefelgeruch—typisch für diese Art von Thermalquellen.
Zum Schluss, bevor wir nach etwa zwei Stunden unser Ziel Glenwood Springs erreichen, darf sich auch unser Rudertalent Simon als Bootsführer versuchen.
Unser Rafting-Guide hat uns ein lokales Restaurant empfohlen, in dem es das beste Steak der Gegend geben soll. Dort lassen wir diesen perfekten Tag ausklingen, bevor wir ins Hotel fahren.
Im Hotel noch einmal kurz schwimmen, danach in den Whirlpool und ab ins Bett.
Tag 17: Grand Junction
Heute haben wir einen entspannten Tag in Grand Junction eingeplant. Wir wollen uns erholen und haben nichts Großes vor. Deshalb schlafen wir erst mal bis 9:00 Uhr aus und fahren dann zur nahegelegenen Mesa Mall. Dort durchstöbern wir die Sport- und Cowboygeschäfte. Am Ende finden wir für Simon neue Nike-Schuhe und einen Rucksack.




Nach dem Einkaufen fahren wir zu einem mexikanischen Restaurant namens „Tacosparty“, das uns gestern beim Rafting von unserem Guide empfohlen wurde. Die Tacos sind mit fast $10 nicht besonders günstig, aber wirklich extrem lecker. Auch die selbstgemachten Limonaden schmecken super.
Nach dem Essen fahren wir mit einem kleinen Umweg zum Walmart zurück zum Hotel. Dort kaufen wir Bier, Salat, Obst und Hühnchen für das Abendessen. Außerdem decken wir uns mit Waschmittel ein, um im Hotel zu waschen. Nach über zwei Wochen brauchen wir dringend saubere Wäsche.
Nachdem wir die Waschmaschine im Hotel angeschmissen und eine Kleinigkeit gegessen haben, gehen wir zum Hotelpool, um ausgiebig zu schwimmen und zu entspannen. Danach gehen wir früh ins Bett.
Tag 18 und 19: Mountainbike Tour in über 3.000 Metern Höhe
An Tag 18 starten wir Richtung der höchsten Berge der Rocky Mountains. Wir fahren durch den Skiort Vail und über den 3.200 Meter hohen Vail Pass bis zum Skiort Copper Mountain auf fast 3.000 Metern Höhe. Die Fahrt dauert fast 6 Stunden—eine längere Etappe. Da wir heute nichts anderes geplant haben, ist der Tag trotzdem entspannt. Er endet in einem heißen Whirlpool im hochgelegenen Hotel. Aufgrund der Höhe gehen wir nach dem heißen Bad alle sofort ins Bett.

Nach unserer ersten Nacht in Copper Mountain auf 3.000 Metern Höhe in den Rocky Mountains merken wir die Auswirkungen. Die Höhe ist gewöhnungsbedürftig, obwohl wir zuvor bereits auf 1.500–2.000 Metern übernachtet haben. Das Hotel ist zwar super, aber wir schlafen lange und fühlen uns alle nicht richtig erholt.
Simon bleibt im Hotel, um sich an diesem Tag mal zu entspannen. Der Rest der Familie startet um 9:00 Uhr zu der 200 Meter tiefer gelegenen Stadt Frisco. Dort mieten wir uns einige Mountainbikes. Eigentlich wollten wir für Cora und Nancy e-Mountainbikes mieten. Es gibt aber nur normale e-Bikes, und der Vermieter rät bei der geplanten Strecke in den Rocky Mountains davon ab. Also mieten wir für alle normale Mountainbikes. Wie sich hinterher rausstellt, ein Fehler, der Cora und Nancy an ihre körperlichen Grenzen bringt.
Auf der geplanten Tour gilt es, 500 Höhenmeter und etwas mehr als 30 Kilometer zu bewältigen. Das klingt erst mal nicht besonders viel. Aber auf 3.000 Höhenmetern in Rocky Mountains ist der Puls sehr schnell auf über 150, und das ist über mehrere Stunden nicht so leicht zu schaffen. Zudem kommen wir recht schnell zu einem Single Trail mit starker Steigung und extrem vielen Wurzeln und Steinen. Deshalb müssen wir im ersten Drittel der Strecke sehr viel schieben und das Bike sogar oft tragen.


Die Anstrengungen fordern ihren Tribut, und als wir kurz vor der Hälfte der Tour in einem Hochtal der Rocky Mountains ankommen, sind Cora und Nancy am Ende ihrer Kräfte und wollen am liebsten umkehren. Das Hochtal ist zwar noch relativ steinig und mit vielen Wurzeln, danach gibt es aber eine deutlich leichtere Strecke. Wir beschließen deshalb, uns durchzubeißen. Für die beiden eine Tortur, aber wir schaffen es und erreichen mit letzter Kraft wieder den Fahrradverleih.
Mit großer Selbstüberwindung holen wir uns aus einem Supermarkt noch etwas zu essen und ein Craftbier. Danach schnell ins Hotel, dort essen und trinken und in den Whirlpool, um die Muskeln zu regenerieren. Clara und Simon trainieren sogar noch im Fitnessraum des Hotels ein bisschen.


Anschließend setzen Nancy, Clara und ich uns noch an die Hotelbar und probieren lokale Biere und Whiskey. Zudem unterhalten wir uns sehr nett mit dem Barkeeper, der ursprünglich aus Nicaragua stammt. Trotz der Anstrengungen der Mountainbike-Tour wird es ein längerer Abend, und wir fallen um Mitternacht todmüde und leicht betrunken ins Bett.
Tag 20: Fahrt nach Denver und Shopping
Wir starten in unserem Hotel in Copper Mountain auf über 3.000 Metern Höhe. Nach der anstrengenden Mountainbike-Tour vom Vortag sind wir alles andere als erholt. Trotzdem wollen wir heute unbedingt noch ausgiebig in Amerika shoppen, bevor wir das Auto am Abend abgeben müssen. Also quälen wir uns früh morgens aus dem Bett und fahren Richtung Denver. Die Fahrt mit dem Auto dauert nur 1,5 Stunden und vergeht schnell. Sie führt gleich zu Beginn über den höchsten Punkt unserer Reise durch die Rocky Mountains—den Eisenhower Tunnel von 1973 in einer Höhe von 3.400 Metern. Danach geht es lange bergab. Denver liegt auf 1.600 Metern und damit ganze 1.800 Meter tiefer. Um 10:15 Uhr kommen wir im Outlet Center an und können noch über 4 Stunden shoppen. Danach sind fast alle Shoppingwünsche erfüllt.

Nach dem Shoppen fahren wir so schnell wie möglich zum Hotel, checken ein und bringen die Koffer aufs Zimmer. Danach fahren wir in die Innenstadt und geben das Auto zurück.
Auf dem Rückweg zum Hotel legen wir einen Zwischenstopp im Texas Roadhouse ein. Dort genießen wir ein köstliches Steak—Simon bestellt sich ein paar Prime Ribs. Das Umfeld ist gewöhnungsbedürftig: Viele Obdachlose und Drogenabhängige sind unterwegs, was es an anderen Stellen in Denver eher selten gibt. In dieser Wohngegend scheint es davon aber eine Menge zu geben. Der Parkplatz selbst ist mit Kameras überwacht und gilt als sicher. Im Restaurant herrscht die gewohnte Atmosphäre—sehr lebhaft und rustikal. Alle Gäste, die Geburtstag haben, werden mit einem lauten „Yee-haw!“ geehrt. Eben typisch amerikanisch.


Tag 21: Colorado Rockies und Denver Downtown
Clara und ich fahren in die Innenstadt zum Colorado State Capitol und schauen uns die Downtown von Denver an. Die anderen fahren noch mal in eine Shopping Mall, um noch mehr einzukaufen.
Am späten Nachmittag treffen wir uns in der Union Station, die wir gemeinsam anschauen. Danach essen wir auf Simons Wunsch eine Kleinigkeit in einem japanischen Ramen-Restaurant.
Am Abend gehen wir zum Coors Field, dem Baseball-Stadion in Denver. Dort schauen wir uns das Spiel der Colorado Rockies gegen die San Diego Padres an. Das Spiel dauert wie beim Baseball üblich fast drei Stunden. Es wird aber nicht langweilig, und im Stadion herrscht eine tolle Atmosphäre. Außerdem haben Clara und ich die Regeln am Ende des Spiels durch ständiges Googeln fast begriffen.




Tag 22: Whiskey, Gin und Colorado Style Pizza
Wir schlafen gemütlich aus und frühstücken im Hotel eine Kleinigkeit. Danach sichere ich die Fotos von der Reise noch einmal auf meinem Notebook und schreibe schnell zwei Einträge bei Facebook, bevor ich mittags mit Simon im Schwimmbad des Hotels in Denver ausgiebig schwimmen gehe.
Am Nachmittag fahren wir mit einem Uber zur Leopold Bros. Destillerie. Dort haben wir eine Besichtigung gebucht. Leider darf Simon nicht teilnehmen, da er noch unter 21 ist. Cora will aber mit ihm im Tasting Room bleiben. Das ist erlaubt.
Wir sind schon eine halbe Stunde vorher da und trinken im Tasting Room schon mal einen Cocktail, bevor die Besichtigung losgeht. Auch während der 90-minütigen Besichtigung gibt es richtig viele verschiedene Schnäpse zu probieren. Am Ende haben wir richtig einen im Tee.




Von Leopold Bros. geht es weiter zu Beau Jo’s Pizza. Hier wurde die Colorado Style Pizza erfunden. Wir bestellen vier verschiedene Pizzen, die wir uns zu fünft aufteilen. Die Pizzen sind sehr groß, und wir werden alle absolut satt.
Tag 23 und 24: Rückflug
Unser Rückflug geht erst am späten Nachmittag—also können wir noch mal richtig ausschlafen vor dem langen und anstrengenden Rückflug!
Wir starten um 11:45 Uhr mit einem Uber zum Flughafen in Denver. Da wir Business Class gebucht haben, gehen die Kofferaufgabe und die Sicherheitskontrolle dank der Fastlanes sehr schnell. Nur 30 Minuten später sind wir in der United Airlines Lounge im Terminal. Lufthansa hat hier keine eigene Lounge, sondern teilt sich diese mit dem Star Alliance Partner.
Für Nancy und Clara müssen wir 59 Euro zahlen, da diese nur Economy gebucht haben. Das Essen und die Getränke sind aber super, und es lohnt sich allemal. Anschließend sitzen wir über zwei Stunden in der Lounge und essen und trinken uns richtig satt. Nancy und Clara trinken Gin Tonic, was sie sehr fröhlich macht.



Auf unserem Lufthansa-Flug LH481 von Denver nach München fliegen wir in einem Airbus A350-900 mit einer sehr modernen Business Class. Das Entertainment-System hat einen großen 8K-Bildschirm und eine Flightpath-3D-App mit vielen Informationsbildschirmen zum Flug. Man kann nicht nur den Verlauf des Fluges auf einer großen Karte verfolgen, sondern auch virtuell aus den Seitenfenstern oder aus dem Cockpit schauen. Zudem werden viele Fluginformationen eingeblendet, und alles lässt sich per Touch bedienen. Auch das Zoomen und Verschieben der Perspektive funktioniert mit den Fingern.
Der Service in der Kabine ist in der Lufthansa Business Class wie gewohnt top! Wir werden mit einem Sekt begrüßt, und es gibt ein Drei-Gänge-Menü mit jeweils drei Optionen pro Gang. Ich entscheide mich für Entenbrust, Schrimms und Käse. Zum Menü gibt es einen Aperitif und andere Getränke. Der Aperitif Avionic von Lufthansa und Ziegler schmeckt so gut, dass ich sogar noch einen zweiten bekomme. Das gesamte Essen wird auf echtem Porzellan serviert—mit Metallbesteck und Gläsern. Keine Pappbecher, keine Pappteller und kein Plastikbesteck. Das macht geschmacklich und haptisch einen großen Unterschied. Zudem ist es besser für die Umwelt.

Wir landen am nächsten Tag Morgens um 9:36 Uhr in München und haben 4 Stunden Zeit bis zu unserem Anschlussflug nach Hamburg. Somit ist mehr als genug Zeit sich in der Lufthansa Lounge einen großen Kaffee zu holen und sich die Zähne zu putzen.
Wir fliegen mir dem Lufthansaflug LH2062 um 15:00 Uhr weiter nach Hamburg, wo wir am Flughafen abgeholt werden.
Die dritte Woche unseres Roadtrips durch die Rocky Mountains war ein krönender Abschluss einer unvergesslichen Reise. Von den atemberaubenden Wanderungen im Rocky Mountain National Park über die actionreiche Mountainbike-Tour bis hin zu den kulturellen Highlights in Denver – jeder Tag bot neue Abenteuer und Erlebnisse. Besonders das Baseball-Spiel der Colorado Rockies und die Destillerie-Besichtigung werden uns noch lange in Erinnerung bleiben und Morgen geht der normale Alltag wieder los.
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