Wir wurden schon mehrfach gefragt, wie wir auf die Ideen für unsere Amerikareisen kommen. Deshalb schildere ich diesem Blogartikel am Beispiel des diesjährigen USA Roadtrips in den Rocky Mountains, wie wir unseren USA Urlaub planen im Detail.
Die meisten unserer Reiseplanungen starten mit langwierigen Diskussionen an unserem Küchentisch, die sich oft über mehrere Tage hinziehen. In diesen werden das Reiseziel und die groben Rahmenbedingungen festgelegt. Anschließend folgt eine wochenlange Planung der kleinen Details, bis alle Tage möglichst detailliert geplant sind.
Im Wesentlichen besteht unsere Reiseplanung immer aus den folgenden Punkten, die wir der Reihe nach abarbeiten:
- Reiseziel festlegen
- Flug buchen
- Leihwagen buchen
- Sehenswerte Spots scouten und Reiseroute festlegen
- Hotels und Tickets buchen, ESTA beantragen und Tagespläne erstellen
Diese akribische und detaillierte Planung bei uns mag den einen oder anderen überraschen. Aber im Laufe der Zeit haben wir gelernt, dass diese sinnvoll sind. Da wir immer mit 5 – 6 Leuten reisen, ist es besser einen Tagesplan im Vorfeld festzulegen, ansonsten haben wir eine große Diskussion vor Ort und kommen womöglich zu spät oder gar nicht aus dem Hotel los. Auch ist es sehr hilfreich, dass wir uns so schon vorher mit der Gegend, in die wir reisen, auseinandersetzen. Dabei entdeckt man weitere lohnenswerte Ziele zum Angucken und lernt etwas über das Land und die Leute des Reiseziels.
Im Folgenden nun die Einzelnen Schritte unserer Planung im Detail. Und wer möchte, kann sich auch unseren VLOG “Wie wir einen USA Urlaub planen” zu dem Thema ansehen, welchen ich hier auch mal verlinke.
Reiseziel festlegen
Als erstes legen wir das Reiseziel fest. Dies passiert ein Jahr vorher, wenn die Flugpläne draußen sind. In diesem Fall also im Sommer 2023.
In diesem Jahr haben uns nach mehreren Diskussionen mit dem einen oder anderen Cocktail wieder für einen längeren Roadtrip in die USA entschieden, da Cora unbedingt die Rocky Mountains sehen wollte und mir wieder ein Abstecher in den Yellowstone National Park wichtig war.
Auch die grobe Gegend in den USA stand durch das Reiseziel fest. Wer die Rocky Mountains sehen will, sollte nach Colorado und Wyoming gehen. Es stellt sich nur noch die Frage, auf welchem Flughafen wir landen. Am naheliegendsten ist es nach Denver zu fliegen. Dieser Flughafen liegt direkt neben den Rocky Mountains. Alle anderen Flughäfen, die direkt aus Deutschland angeflogen werden, wie Dallas, San Francisco oder Los Angeles, liegen zu weit entfernt und bedeuten eine stundenlange Anfahrt. Allerdings kommt es ganz anders …
Flug buchen
Im Jahr 2023 war es sehr herausfordernd die Flüge für den Sommer 2024 zu buchen. So schlimm hatten wir das noch nie erlebt. Es war einfach kein günstiger Flug bei den üblichen Fluggesellschaften zu bekommen. Es gibt ja diverse Vergleichsportale, wie Kayak usw. Da findet man die Flüge meistens erst ein paar Wochen später. Somit ist man – wenn man ganz früh bucht – auf die Seiten der einzelnen Fluggesellschaften angewiesen. Und dort waren in diesem Jahr die günstigen Tickets einfach zu schnell ausgebucht. Immer wenn es einen Rückflug zu buchen gab, war der Hinflug bereits ausgebucht.
Daher hatten wir die glorreiche Idee: Wir buchen einfach einen günstigen Rückflug aus Denver bei der Lufthansa, dann werden wir schon irgendwie einen Hinflug bekommen. War ne doofe Idee! Wie sich anschließend rausstellte, ist nur den Hinflug zu buchen teurer oder mindestens genauso teuer wie ein Hin- und Rückflug. Insofern hat man damit überhaupt nicht gespart und es kam noch schlimmer. Wir haben auf einigen Webseiten entdeckt, dass man, wenn man einen Hin- und Rückflug bucht und davon nur einen Flug antritt, Probleme mit den Fluggesellschaften bekommen kann. Wir mussten also einen konkreten Flug in die richtige Richtung finden! Trotz mehrtägiger Suche war das bei der Lufthansa nicht möglich. Wir haben sogar bei der Hotline angerufen – ohne Erfolg.
Und dann kam irgendwann der rettende Einfall! Wir suchten nach allen Flügen, egal wohin und egal mit welcher Airline. Dabei war uns sogar die Entfernung des Flughafens zur Reiseroute mehr oder weniger egal. Wir überlegten zum Beispiel nach New York zu fliegen und dann mit einem Inlandsflug weiter nach Denver zu fliegen. Das wäre zwar sehr teuer geworden, aber immer noch günstiger als der direkte Hinflug mit der Lufthansa.
Zum Schluss haben wir dann zum Glück noch eine bezahlbare, bessere Variante gefunden. Wir haben einen Flug von Icelandair nach Portland gebucht. Leider auch mit 8 Stunden Aufenthalt in Reykjavík, dafür aber sehr günstig. Es wurde also eine lange Hinreise!
Pro Tipp: Wer günstig nach Amerika fliegen möchte, sollte neben der Lufthansa, British Airways, Air France und co. durchaus auch mal bei Icelandair oder deren Billigvariante Play vorbei schauen. Durch die strategisch günstige Lage von Reykjavík bieten die aktuell mit die günstigsten Preise für Flüge an.
Leihwagen buchen
Als nächstes stand der Leihwagen auf dem Programm und da gibt es einige Dinge zu beachten. Unter anderem, dass man auf jeden Fall rechtzeitig buchen sollte. Wir haben uns in diesem Jahr noch mal den Spaß gemacht und kurz vor dem Abflug noch mal nach den Preisen geschaut. Da hätte der Leihwagen fast das doppelte gekostet.
Wir brauchen auch immer einen recht großen Leihwagen, da wir meist mit mindestens vier oder fünf Personen fahren. Aus diesem Grund kommt bei uns eigentlich immer nur ein SUV in Frage. Was nicht nur räumlich von Vorteil ist, sondern auch mehr Geländegängigkeit für die National Parks bietet. Das haben wir gerade erst vor zwei Jahren erlebt. Da sind wir durchs Death Valley gefahren und plötzlich kam eine Springflug und die komplette Straße war unter Wasser, einige Felsen lagen auf der Straße. Ich verlinken Euch das Video an dieser Stelle nochmal. Schaut es Euch gerne an!
Und daher lohnt es sich immer, wenn man durch Nationalparks fährt, wirklich einen SUV zu mieten anstelle eines Kleinwagens.
Pro Tipp: Wir haben in diesem Jahr das erste Mal in Amerika einen Leihwagen über den ADAC gemietet. Was auch tatsächlich erstaunlich viel günstiger war als bei den anderen Autovermietungen. Natürlich müsst Ihr Mitglied sein. Dann ist es günstiger. Und rechtzeitig buchen!
Sehenswerte Spots scouten und Reiseroute festlegen
Bevor wir die genaue Reiseroute festlegen, lesen wir einige Reiseführer und recherchieren im Internet, um die sehenswerten Spots in der Nähe zu finden. Danach entscheiden wir, welche Route genau gefahren wird.
In diesem Jahr, haben wir uns für vier Reiseführer entschieden. Und auch ein YouTube Video hat uns besonders bei der Planung in Denver geholfen.
- Reiseführer: Dumont / USA DerNordwesten
- Auflage 2023
- ISBN 978-3-616-01615-3
- Preis 25,95- €
- Link zu dem Buch bei Amazon
- Link zu dem Buch bei der Buchhandlung Almut Schmidt
- Reiseführer: Vista Point / Rocky Mountains
- Auflage 2023
- ISBN 978-3-96141-718-6
- Preis 24,95- €
- Link zu dem Buch bei Amazon
- Link zu dem Buch bei der Buchhandlung Almut Schmidt
- Reiseführer: Marco Polo / USA Südwest
- Auflage 2022
- ISBN 978-3-8297-5130-8
- Preis 14,95- €
- Link zu dem Buch bei Amazon
- Link zu dem Buch bei der Buchhandlung Almut Schmidt
- Reiseführer: lonely planet / Yellowstone & Grand Teton
- Auflage 2024
- ISBN 978-1-83869-981-9
- Preis 15,99- €
- Link zu dem Buch bei Amazon
Die Reiseführer haben wir bei meinem alten Klassenkameraden Hauke Harder und seiner Frau Sonja bestellt, welche die kleine Buchhandlung Almut Schmidt in Kiel betreiben.
Neben der Buchhandlung betreibt Hauke auch einen Blog Leseschatz und den YouTube Kanal mit Rezensionen zu Büchern. Für diese Empfehlung bekomme ich übrigens kein Geld, aber ich finde, solche Geschäfte in der Nähe sollte man unterstützen. Sie fördern die Vielfalt und man bestellt bei den großen Ketten schon genug. Zudem haben Hauke und Sonja die Bücher wirklich alle gelesen und wer möchte, bekommt beim Bücherkauf eine umfangreiche Beratung gratis dazu. Im Ergebnis kommt man meisten mit mehr Büchern nach Hause, als man eigentlich kaufen wollte.
Nachdem die Sehenswürdigkeiten festgelegt sind, die wir anschauen wollen, ist auch klar, welche Route wir von Portland aus einschlagen, um nach Denver zu kommen. Es geht vorbei an den Twin Falls, den größten Wasserfällen neben den Niagarafällen. Und weiter bis zum Yellowstone National Park, wo wir dann hoffentlich einige Büffel sehen werden und Bisons und Elche und andere tolle Tiere. Naturpark eben! Und dann gehts nach Salt Lake City. Dort ein bisschen die Stadt genießen und anschauen. Und weiter zum Monument Valley, das vermutlich alle aus der Marlboro Werbung kennen. Und dann noch einmal über Grand Junction und quer über die Rocky Mountains in Colorado, wo wir dann noch ein bisschen Rafting und eine Mountainbike-Tour machen bis nach Denver.
Hotels und Tickets buchen, ESTA beantragen und Tagespläne erstellen
Nachdem die Route der Reise feststeht, buchen wir die Hotels. Das machen wir meistens über booking.com, denn da haben wir die größte Auswahl an Hotels und man hat hinterher alle Buchungen in einem Portal. Außerdem achten wir auch dadrauf, dass man die Hotels bis kurz vorher auch noch stornieren kann, falls irgendetwas Unvorhergesehenes passiert.
Pro Tipp: Es ist meistens sinnvoll die Hotels 8 – 9 Monate vor der Reise zu buchen, da gerade in den Städten und rund um die Nationalparks die Hotels sehr, sehr schnell ausgebucht sind.
Das Einzige, was wir nicht über booking.com buchen können, sind die Hotels in den Nationalparks. Das muss man über die Website der Nationalparks machen.
Was man sonst natürlich noch essentiell braucht, um in die USA einzureisen, ist ein Visum. Das ist allerdings etwas, was wir als Europäer nicht direkt brauchen. Wir müssen kein Visum bei der Botschaft beantragen, sondern für uns reicht ein ESTA. Das kann man auf der Webseite für die ESTA beantragen. Und es empfiehlt sich, dass mindestens 6 Wochen vorher zu machen, denn es dauert zwar nur 1-2 Tage, bis es da ist. Wenn es allerdings aus irgendwelchen Gründen doch abgelehnt wird, muss man schnell noch zur Botschaft und ein Visum beantragen und das kann auch ein paar Wochen dauern. Deshalb sollte man sich frühzeitig drum kümmern. Wenn man das einmal hat, gilt es zwei Jahre.
Und eine Sache die man auch weit im Voraus buchen sollte, sind Tickets für z.B. bestimmte Museen und Nationalpark, denn in einigen Nationalparks wie dem Arches Nationalpark oder dem Yosemite Nationalpark muss man Timeslots buchen in den Hochzeiten oder in der Saison, zu der man in den Park rein darf. Und wenn man das nicht macht, muss man zu unfassbar frühen Zeiten aufstehen, um noch reinzukommen. Die Tickets für die genannten Nationalparks sind auf der Webseite der Parkverwaltung zu buchen. Hier die Links:
- Arches National Park: https://www.nps.gov/arch/index.htm
- Yosemite National Park: https://www.nps.gov/yose/index.htm
Und auch sowas wie Alcatraz ist sehr, sehr schnell ausgebucht, deshalb sollte man sich da auch frühzeitig kümmern. Diese kann man unter folgendem Link buchen:
- Alcatraz City Cruises ferry: https://www.cityexperiences.com/san-francisco/city-cruises/alcatraz/
Wir machen das bei Nationalparks, Museen usw. meistens so, dass wir regelmäßig gucken, wann die Tickets da sind. Das ist meistens so 90 Tage im Voraus. Und wir buchen dann für alle, sobald die Tickets draußen sind.
Pro Tipp: Den “National Park Annual Pass” für 80 Dollar zu kaufen. Dieser ist am Eingang der Parks zu bekommen und man kann damit ein Jahr lang in die National Parks reisen mit allen Personen, die in dem Auto mitfahren. Das lohnt sich total, wenn man mehr als einen Nationalpark besuchen möchte. Wir schaffen meistens so 3 bis 4 in unseren Reisen. Einmal haben wir sogar 8 geschafft.
So, damit habe ich Euch jetzt mal einen Überblick gegeben, wie wir unseren USA Urlaub planen. Ich hoffe, der Beitrag hat Euch gefallen und Ihr konntet das eine oder andere daraus mitnehmen und es wird Euch bei Euren Reisen helfen. Ich wünsche Euch viel Spaß bei Euren zukünftigen Reisen!
Blogbeiträge zu USA Reisen
Blogbeiträge zur diesjährigen Reise
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Blogbeiträge der USA Reise vor 2 Jahren
- Im wilden Westen der USA | 1. Teil: Los Angeles
- Im wilden Westen der USA | 2. Teil: Auf der California 1 Richtung Norden entlang der Pacific Küste
- Im wilden Westen der USA | Teil 3: San Francisco, Stanford und Fresno
- Im wilden Westen der USA | Teil 4: Die Bären und Bäume im Sequoia National Park
- Im wilden Westen der USA | Teil 5: Die Berge im Yosemite Nationalpark
- Im wilden Westen der USA | Teil 6: Springflut im Death Valley
- Im wilden Westen der USA | Teil 7: Las Vegas
- Im wilden Westen der USA | Teil 8: Bryce Canyon and Grand Canyon
- Im wilden Westen der USA | Teil 9: Auf den Spuren der Route 66
- Im wilden Westen der USA | Teil 10: San Diego und Oceanside am Pazifik
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