Im wilden Westen der USA | Teil 6: Springflut im Death Valley

Nach dem Yosemite Nationalpark (nachzulesen im Blogbeitrag Im wilden Westen der USA | Teil 5: Die Berge im Yosemite Nationalpark) steht heute eine Fahrt durch das Death Valley auf dem Programm. Wir ahnen beim Start noch nicht, dass an diesem Tag die zweitgrößte jemals gemessene Regenmenge runtergehen und eine Springflut im Death Valley verursachen wird. Wer konnte so etwas an einem der heißesten und trockensten Orte der Welt auch schon erwarten. Nur unsere sehr geländegängigen Autos verhindern, dass uns dasselbe Schicksal wie andere Touristen ereilt, die mit dem Hubschrauber aus dem Death Valley evakuiert werden müssen. Doch als wir am Morgen beim Hotel in unsere Autos steigen, konnte noch keiner mit einer Springflut im Death Valley rechnen.

Start Richtung Death Valley

Wir fahren von unserem Hotel in der kleinen Stadt Lone Pine am Fuße der Sierra Nevada Richtung Death Valley und Las Vegas. Die heutige Etappe hat eine Länge von über 260 km, unzählige Sehenswürdigkeiten und Lookouts. Allerdings ist es im Death Valley im Hochsommer am Tage bis zu 40 Grad. Deshalb haben wir sehr viel Wasser im Kofferraum und prüfen vor dem Start noch eimal die Funktionsweise unserer Klimaanlagen.

Die nächste Übernachtung ist direkt hinter der Grenze in Nevada kurz vor Amargosa Valley im Longstreet Inn Casino geplant. Da in Amerika außer in Nevada das Glücksspiel grundsätzlich verboten ist und die Amerikaner das Glücksspiel lieben, wurde hier mitten in der Wüste gleich nach der Grenze zu Kalifornien an einer Quelle nicht nur ein Hotel und eine Tankstelle für die Trucker und Reisenden, sondern auch gleich ein Casino gebaut. 

Es ist noch früher Vormittag und etwas bedeckt. Dennoch sind schon über 30 Grad und jeder Schritt außerhalb des Autos ist anstrengend.

Während Martin seine Leidenschaft für Panoramas auslebt, beginnen sich erste Gewitterwolken über dem Death Valley aufzutürmen.

Als wir uns um die Mittagszeit dem Zentrum der Wüste nähern, beginnt es zu regnen.

Als naive Touristen machen wir zunächst Witze über den Regen an einem der trockensten Orte der Erde und realisieren natürlich nicht die Gefahr, die von dem Regen ausgeht. Bei starkem Regen kann es schnell zu einer Springflut im Death Valley kommen und logischer Weise, haben sich die Erbauer der Straßen hier keine Gedanken zu einer Kanalisation gemacht. Und schon bald entstehen kleinere Flüsse neben und auf der Straße.

Als Erdrutsche anfangen die Straßen zu blockieren und die Temperaturen am Mittag auf nur noch 21 sinken wird uns etwas mulmig. Wir realisieren aber immer noch nicht den Ernst der Lage und fahren mit unserem geplanten Besichtigungsprogramm fort.

An einer trockenen Stelle haben wir beschlossen eine kleine Wanderung durch die Wüste zu unternehmen. So ein bisschen Wind macht uns als waschechten Kielern ja nichts aus. Dachten wir. Wir konnten ja nicht ahnen, dass wir  noch in einem Sandsturm landen werden. 

Die Wolken werden immer bedrohlicher und immer mehr Straßen in der Umgebung werden gesperrt. Als wir kurze Zeit später an einem der beliebtesten Lookouts des Death Valley, dem Zabriskie Point anhalten, sind wir ganz alleine. 

Springflut im Death Valley

So ganz einsam und alleine in dieser sonst so belebten Touristengegend wird uns allmählich unheimlich und wir beschließen, so schnell wie möglich aus dem Death Valley raus zum Hotel zu fahren.

Ein Unterfangen, dass sich als sehr schwierig rausstellt. Inzwischen sind wegen der Springflut im Death Valley alle Straßen gesperrt und die Touristen werden mit Helikoptern evakuiert. Es dauert deshalb auch nicht lange bis wir auf eine Straßensperre stoßen und freundliche Ranger uns mitteilen, dass wir nicht weiter fahren können. Zum Glück können wir die Ranger überreden, dass sie uns noch bis in unser nahegelegenes Hotel fahren lassen. Nach einem prüfenden Blick auf unsere großen Geländewagen, öffnen sie mit einem “na gut, mit den Autos könnte das gerade noch gehen” die Absperrung.  

Ankunft im Hotel

Zum Glück erweist sich die Einschätzung des Rangers als richtig. Teilweise reicht das Wasser fast bis zum Auspuff, aber wir kommen heil bei unserem Hotel an. Der Sand hat sich durch den Sturm in den Haaren und überall unter der Kleidung festgesetzt, deshalb ist das Duschen eine richtige Wohltat. Im Hotel essen wir ein typisch amerikanisches Abendessen und fallen nach der abenteuerlichen Springflut im Death Valley immer noch ein bisschen aufgeregt und lachend ins Bett.

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VLOG zu dem Blogbeitrag

Fortsetzung der Reise

Auch der nächste Teil der Reise ist ein richtiges Abenteuer geworden und im Blog Beitrag “Im wilden Westen der USA | Teil 7: Las Vegas” zu finden. In Las Vegas wird unser Auto aufgebrochen und wir kaufen in einem riesigen Outletcenter ein. Aber lest selber mehr im nächsten Teil.

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